Natursteinwerk Saalburger Marmor    

 

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Am 01. Juni 1888 gründeten die beiden Bauunternehmer Magnus Rödel aus Birkenhügel und der Kaufmann Christian Heidecke aus Berlin innerhalb weniger Monate das „Saalburger Marmorwerk Rödel & Co".

Natursteinwerk Saalburger Marmor

Die Gründer beriefen italienische und österreichische "Naturstein Spezialisten" nach Saalburg: Steinmetze, Bildhauer und Bruchmeister, die mit ihrem handwerklichen Können und ihren organisatorischen Fähigkeiten halfen, das neue Werk aufzubauen. Ihre Namen sind noch heute in Saalburg lebendig: Bordignon, Dold, Longo, Spirk, Vettori.

Bis zum ersten Weltkrieg hatten sich die „Saalburger Marmorwerke GmbH" durch stets gleich bleibend qualitätsvolle und solide Arbeit einen guten Ruf in ganz Deutschland erworben. In Berlin existierte ein Verkaufsbüro mit Steinmetzen, die Marmor verlegten.

Um einzelne Beispiele zu nennen, auf denen noch Jahre später der Ruf des Saalburger Werkes mitbegründet war:

- Säulen, Wandflächen, Balustraden, Altar, Gewände und Treppenanlagen für den Dom in Berlin 1904

- Sockel und Säulen für die Michaeliskirche in Hamburg

- Umfangreiche Marmorarbeiten für Bauten in Madrid, Helsinki, Lodz. St. Petersburg

- Der spektakuläre Großauftrag für den Kaiserpalast in Peking, für den SAALBURGER MEERGRÜN verwendet wurde. Dieser Auftrag ist zwar fertig gestellt worden, hat aber in den Wirren des Krieges seinen Bestimmungsort nicht erreicht.

- 1908 wurden auch Rohblöcke aus Saalburger Marmor nach den USA exportiert.

Der erste Weltkrieg ließ das Bauwesen erlahmen. Der Bedarf an Marmor sank auf Null. Um noch existieren zu können, war das Werk in den letzten Kriegsjahren gezwungen, Holz für den Heeresbedarf zu schneiden.

Den damaligen Besitzern und Geschäftsführern des Marmorwerkes Johannes Grube und Georg Heidecke ist es gelungen, den Betrieb in der Nachkriegszeit zu erhalten. Sie ließen kunstgewerbliche Artikel anfertigen: Ascher, Schalen, Vasen. Schreibtischgarnituren mit ihren arbeitsaufwendigen Einzelteilen.

Durch den Bau der Bleilochtalsperre 1925 zog das Werk raus aus dem Flutungsgebiet direkt neben den neu angelegten Bahnhof Saalburg und bekam ein Betriebsanschlussgleis.

Nachdem 1938 eine Belegschaftsstärke von 155 Beschäftigten erreicht war, brachte der Ausbruch des zweiten Weltkrieges 1939 fast alle Aufträge zum Erliegen. Die Gesamtproduktion des Jahres 1945 entsprach einer Tagesproduktion von 1988.

1946 wurde der damalige Besitzer enteignet und das Werk ging in Staatseigentum über.

Natursteinwerk Saalburger Marmor

 
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